FBK-Dokumentation Nr. 11

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Die englische Antwort lautete: Opiumkrieg. Der erste dauerte drei Jahre, von 1839 bis 1842. Der zweite, dem sich Frankreich anschloss, dauerte vier Jahre, von 1856 bis 1860. Diese Kriege sind auch als anglo-chinesische Kriege bekannt.

Das Vereinigte Königreich zwang China zur Unterzeichnung von ungleichen Verträgen, die China dazu verpflichteten, mehrere Häfen für den Außenhandel freizugeben und Hongkong abzugeben. Andere Länder folgten dem Beispiel Englands und diktierten ungleiche Austauschbedingungen.

Ähnliche Erniedrigung führte von 1850 bis 1864 zum Taiping-Aufstand, von 1899 bis 1901 zum Boxer-Aufstand und schließlich im Jahre 1911 zum Fall der Qin-Dynastie, die aus verschiedenen Gründen, darunter aufgrund der Schwäche gegenüber den ausländischen Mächten, in China äußerst unpopulär geworden war.

Was geschah mit Japan? Dieses Land mit seiner alten Kultur und so arbeitsam wie auch andere Völker dieser Region, hat sich der "westlichen Zivilisation" widersetzt und sich über 200 Jahre lang hermetisch gegenüber dem Außenhandel verschlossen, zum Teil auch bedingt durch das Chaos in der inneren Verwaltung.

1854 drohten die Seestreitkräfte der Vereinigten Staaten von Amerika unter dem Kommando von Kommodore Matthew Perry, nach einer vorausgegangenen Aufklärungsfahrt mit vier Kanonenbooten, mit einem Bombardement der japanischen Bevölkerung, die angesichts der modernen Technologie jener Schiffe wehrlos war, und zwangen die Shogunen am 31. März 1854, im Namen des Kaisers den Vertrag von Kanagawa zuunterzeichnen. So nahm Verpflanzung kapitalistischen Handels und westlicher Technologie in Japan ihren Anfang. Zu jener Zeit hatten die Europäer noch keine Ahnung von den Fähigkeiten, mit denen sich die Japaner später auf diesem Feld behaupten sollten.

Nach den Yankees kamen die Vertreter des Russischen Reiches aus den Fernen Osten. Sie befürchteten, dass die Vereinigten Staaten von Amerika, an die sie später, am 18. Oktober 1867, Alaska verkauften, ihnen im Handel mit Japan vorangehen würden. Großbritannien und die übrigen europäischen Kolonialmächte machten sich mit gleichem Ziel schnell auf den Weg in jenes Land.

Während der Intervention der Vereinigten Staaten von Amerika in Mexiko im Jahr 1847, hat Perry mehrere Landesteile besetzt. Mexiko verlor am Ende des Krieges mehr als 50% seines Territoriums, speziell die Gebiete mit den größten Erdöl- und Erdgasreserven, auch wenn damals das Hauptziel der Eroberer noch nicht der Brennstoff war, sondern Gold und Land.

Der erste Chinesisch-japanische Krieg wurde offiziell am 1. August 1894 erklärt. Japan wollte sich damals Koreas bemächtigen, eines Vasallenstaates, der China untergeordnet war. Aufgrund der höher entwickelten Bewaffnung und Technik wurden die chinesischen Streitkräfte in mehreren Schlachten nahe den Städten Seoul und Pjöngjang geschlagen. Spätere militärische Siege öffneten ihnen den Weg nach China.

Im November jenes Jahres nahmen sie Port Arthur ein, das heutige Lüshun. An der Mündung des Flusses Yalu und im Flottenstützpunkt Weihaiwei wurden sie landseitig von der Halbinsel Liaodong aus von schwerer japanischer Artillerie überrascht, die die Flotte der angegriffenen Seite zerstörte.

Die Dynastie musste um Frieden bitten. Der Vertrag von Shimonoseki, der den Krieg beendete, wurde im April 1895 unterzeichnet. China wurde gezwungen, "auf ewig" Taiwan, die Halbinsel Liaodong und den Archipel der Fischerinseln an Japan abzutreten und außerdem eine Kriegsentschädigung in Höhe von zweihundert Millionen chinesischen Silbertael zu zahlen und vier Häfen für den Zugang von außen zu öffnen. Russland, Frankreich und Deutschland verteidigten ihre eigenen Interessen und zwangen Japan, die Halbinsel Liaodong gegen die Zahlung von weiteren 30 Millionen Silbertael zurückzugeben.

Bevor ich mich dem zweiten Chinesisch-japanischen Krieg zuwende, muss ich eine andere Kriegsepisode erwähnen, die zweifach geschichtliche Bedeutung hat, sich zwischen 1904 und 1905 ereignete, und die man nicht außer Acht lassen darf.