FBK-Dokumentation Nr. 11

FBK-Dokumentation Nr. 11

Nach der Einbeziehung Japans in die bewaffnete Zivilisation und nach den vom Westen zur Aufteilung der Welt aufgezwungenen Kriegen hat Japan, das den ersten beschriebenen Krieg gegen China geführt hatte, seine Seestreitkräfte in einem Maße entwickelt, dass es in der Lage war, dem russischen Reich einen solch harten Schlag zu versetzen, dass dieser beinahe einen vorzeitigen Beginn der Revolution provozierte, die von Lenin mit der Schaffung der Partei, die später die Oktoberrevolution auslösen sollte, zehn Jahre zuvor in Minsk programmiert wurde.

Am 10. August 1904 griff Japan ohne Vorankündigung die Russische Pazifikflotte in Shandong an und vernichtete sie. Zar Nikolaus II. von Russland, aufgebracht über diese Attacke, befahl die Mobilmachung und ließ die Anker der Baltischen Flotte in Richtung Fernost lichten. Konvois von Kohleschiffen wurden zusammengestellt, um rechtzeitig die notwendigen Ladungsmengen bereitzustellen, die die Flotte bis zu ihrem fernen Ziel benötigte. Aufgrund diplomatischer Zwänge musste eine der Umladungen von Kohle auf hoher See vorgenommen werden.

Die Russen kamen in Süden Chinas, wo sie Kurs auf den Hafen von Wladiwostok nahmen, der einzige zur Verfügung für die Manöver der Flotte. Um dahin zu gelangen gab es drei Routen: als beste Variante die Tsushima-Route; die anderen beiden verliefen östlich von Japan, vergrößerten das Risiko und bedeuteten einen enormen Aufwand an Schiffen und Besatzung. Den gleichen Gedanken hatte der japanische Admiral, legte daraufhin seinen Plan fest und positionierte seine Schiffe, hauptsächlich Kreuzer, so dass die japanische Flotte, wenn sie in U-Form navigierte, etwa 6000 Meter Abstand zu den gegnerischen Schiffen vorbeilief, darunter vielen Panzerschiffen alle in Reichweite der japanischen Kreuzer, die mit sehr gut ausgebildeten Kanonieren besetzt waren. Infolge der langen Fahrt liefen die russischen Panzerschiffe nur mit einer Geschwindigkeit von 8 Knoten, die Japaner mit 16 Knoten.

Dieses militärische Ereignis ist unter dem Namen Schlacht von Tsushima bekannt, die am 27. und 28. Mai 1905 stattfand.

Auf russischer Seite waren elf Panzerschiffe und acht Kreuzer beteiligt. Befehlshaber der Flotte: Admiral Zinovy Rozhdestvensky. Verluste: 4380 Tote, 5917 Verwundete, 21 Schiffe versenkt, 7 Schiffe gekapert und 6 kampfunfähig. Der Befehlshaber der russischen Flotte wurde von einem Projektilfragment am Schädel verwundet.

Auf japanischer Seite waren 4 Panzerschiffe und 27 Kreuzer beteiligt. Befehlshaber der Flotte: Admiral Heichachiro Togo. Verluste: 117 Tote, 583 verwundete und 3 Torpedoschiffe versenkt.

Die Baltische Flotte war vernichtet. Napoleon hätte sie als Austerlitz auf See bezeichnet. Jeder kann sich vorstellen, welch tiefe Wunde dieses dramatische Ereignis im traditionellen russischen Stolz und Patriotismus hinterlassen hat.

Nach dieser Schlacht wurde Japan zu einer gefürchteten Seemacht und zum Rivalen für Großbritannien und Deutschland und konkurrierte mit den Vereinigten Staaten von Amerika.

Japan griff auch in folgenden Jahren auf das Konzept der Panzerschiffe als Hauptwaffe zurück. Es stellte sich die Aufgabe, die Armee des japanischen Reiches zu verstärken. Auf einer britischen Werft wurde der Bau eines Spezialkreuzers in der Absicht in Auftrag gegeben und bezahlt, ihn auf japanischen Werften nachzubauen. Später wurden
Panzerschiffe gebaut, die andere zeitgenössische Schiffe dieser Art an Panzerung und Stärke übertrafen.

Es gab auf der Erde in den 1930er Jahren keine andere Nation, die mit den japanischen Bautechnik von Kriegsschiffen mithalten konnte. Das erklärt die Furcht einflössende Aktion, mit der sie eines Tages ihren Lehrmeister und Rivalen, die Vereinigten Staaten von Amerika angriffen, die sie einst unter Kommodore Perry auf den Kriegspfad geführt hatte.

Die Fortsetzung folgt morgen.

Fidel Castro Ruz
30. März 2008
19:35 Uhr